Aktuelle Veranstaltungen
Im Juli geht es um das Thema „Selbstbilder schwuler Männer im Alter“
Dazu haben wir einen wunderbaren Ko-Referenten, Jonas Müller, von der AIDS-Hilfe Hessen gefunden (nicht zu verwechseln mit der AIDS-Hilfe Frankfurt).
Und wir haben den wunderbaren Dokumentarfilm „Helmut Berger, meine Mutter und ich“ über den gealterten Helmut Berger entdeckt, den wir mit freundlicher Genehmigung der Edition Salzgeber zeigen dürfen.
01.07.2025 „Helmut Berger, meine Mutter und ich“ - Dokumentarfilm von Valeska Peters
Die Controllerin, Bettina Vorndamme, sucht eines Tages nach der Trennung von ihrem Mann im Internet eine Antwort auf ihre spontane Frage: „Was macht eigentlich der schönste Mann der Welt der 1960er und 1970er Jahre?“ Sie erfährt, dass Helmut Berger, einst Muse und Liebhaber des berühmten italienischen Filmregisseurs, Luccino Visconti, arm, mittellos und suchtkrank im Salzburg lebt. Wikipedia schreibt: „Und dann rief sie den längst in Vergessenheit geratenen Leinwandstar einfach in seinem Salzburger Domizil an.“. Und tatsächlich kommt der ehemalige Weltstar auf ihren Bauernhof in Nordsehl im Weserbergland. Sie hat eigentlich keine großen Pläne mit ihm, sondern sieht das Ganze als eine Art persönliche Rettungsaktion des gealterten kranken Menschen Helmut Berger an. Er bleibt dort mehrere Monate und erholt sich zusehends an der guten Landluft. Die Tochter von Bettina Vondamme, Valeska Peters, filmt seinen Aufenthalt und findet einen sehr unkomplizierten persönlichen Zugang zu ihm. EPD schreibt: „Wie leicht könnte der Moment, in dem er auf einem in Vorndammes Garten stehenden Hometrainer sitzt und starr in die Ferne schaut, lächerlich wirken. Doch Berger strahlt in dieser Einstellung eine Ruhe und Würde aus, die einen seinen kurzen Auftritt im Dschungelcamp ebenso wie all die Boulevard-Schlagzeilen vergessen lässt.“.
15.07.2025 „Schwulsein und älter werden. Selbstbeschreibungen älterer schwuler Männer.“
Diese Studie von Lea Schütze verschafft uns durch die 10 ausführlichen Interviews, die sie dafür geführt hat, einen seltenen Zugang zur Selbstwahrnehmung älterer schwuler Männer. Denn oft sprechen diese nicht gerne über die sozialen und persönichen Veränderungen, die mit dem Älterwerden für sie einhergehen. Über die weiter bestehende soziale Ausgrenzung als „Andere“ sagt einer: „Das Anders sollte nicht als das Andere definiert werden. Sondern das Anders sollte so verstanden werden, dass es Bestandteil des Allgemeinen ist.“. Zugleich berichten sie von Diskriminierungen fast verharmlosend. Die schwule Szene erleben sie ebenfalls als ausgrenzend: „Du kommst gegen die Jungen nicht an, also gegen so viele schöne Jugendliche.“, zumindest überall dort, wo die Suche nach Sexualkontakten im Mittelpunkt steht. Andererseits bietet die bisher fehlende soziale Beschreibung der älteren schwulen Männer, ihr nicht definiertes „Subjektsein“, auch die Chance, sich frei von solchen Zuschreibungen im Alter zu entwerfen. Dabei begrenzt der alternde Körper die individuelle Gestaltbarkeit dieses Lebensabschnitts deutlich. Aber auch die Neigung, sich von anderen älteren Schwulen abzugrenzen, sei es, weil die Anderen „unter meinem Niveau“ sind, sei es, weil die „gay&grey“-Gruppen oft recht heterogen sind, ist deutlich spürbar. Jonas Müller von der Landesgeschäftsstelle der AIDS-Hilfe Hessen und Michael Holy, werden sich in einem Gespräch darüber austauschen, welche Selbstaussagen der interviewten älteren Schwulen sie am meisten beeindruckt haben.
Alle Veranstaltungen finden nach jetziger Planung „live“ im Switchboard statt.
Alte Gasse 36, 60313 Frankfurt am Main, von 14:30 bis ca. 17 Uhr. Die eigentliche Veranstaltung beginnt gegen 15 Uhr.
Bei akuten Infektionen bitte zu hause auskurieren!
Damit wir wegen der begrenzten Sitze im Switchboard (maximal 25 Sitzplätze) niemanden wegschicken müssen, bitten wir um Anmeldung unter cafekarussel@gmx.de.
Alle Veranstaltungen dauern ungefähr 1 1/2 Stunden.
Das Switchboard in der Alten Gasse 36 öffnet wie immer um 14:30 Uhr,
die eigentliche Veranstaltung beginnt gegen 15:15 Uhr.
Außerdem:
Jeden Dienstag in der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr bietet ein qualifizierter Berater der AG36 – Schwules Zentrum – telefonische (069) 295959 und persönliche Beratung für homosexuelle Männer 60 plus in der Alten Gasse 36 an.
Datenschutz
Impressum